Erfahrung und Entwicklung, Zusammenspiel und Abstimmung
Ich habe die beiden Begriffe Erfahrung und Entwicklung als Bezeichnung der entsprechenden Bildung bisher synonym verwendet. Hier nun möchte ich sie danach unterscheiden, ob die betrachteten Phänomene ein abgeschlossenes kausales System bilden, was heißt, daß alle Phänomene kausal bestimmt sind, etwa durch partielle Differentialgleichungen, in welchem Falle ich von Entwicklungen spreche, oder nicht, wann es sich um Erfahrungen handelt.
Wenn sich ein Mensch auf seine Gehießenheit beruft, um sein Verhalten zu erklären, so bildet sein Verhalten ein offenes kausales System, da ihm die kausale Bestimmung durch die Gehießenheit nicht bekannt ist, woran sich auch nichts ändert, wenn man Gott als erste Ursache bezeichnet. Das Verhalten eines Schwarms hingegen, welcher sich durch eine angenommene Haltung selbst konfiguriert hat, läßt sich im Großen und Ganzen schon vorhersagen, jedenfalls für eine gewisse Zeit, nämlich so lange er sich nicht refiguriert. Da sich Schwärme aber refigurieren, um ihrer politischen Entwicklung zu begegnen, und weil auch Naturkatastrophen, sowie das Verhalten Einzelner bisweilen ihren Lauf ändern, läßt sich die Weltgeschichte wiederum nicht mit größerer Genauigkeit vorhersagen, und auch nicht das Verhalten einer kleineren Gruppe von Menschen, welche sich jeweils nach ihren jeweiligen Interessen richten.
Wenn sich aber um ein abgeschlossenes kausales System handelt, so können wir seine Entwicklung wenigstens prinzipiell vorhersagen und es, sofern es in unserer Macht liegt, über seine Existenz zu entscheiden, wählen. Doch wenn es sich nicht um ein solches handelt, so können wir es, selbst wenn es in unserer Macht liegt, über seine Existenz zu entscheiden, lediglich variieren, in der Hoffnung, unsere Erfahrung zu verbessern.
Beispielsweise wissen wir genau, was passieren würde, wenn es keinen TÜV gäbe, welcher die Sicherheit von Waren prüft, und deshalb wählen wir eine solche Institution und passen unser Schwarmverhalten an sie an. Aber wenn wir ständig ausgelacht werden, wenn wir zu irgendeinem Thema unsere Meinung kundtun, können wir nur hoffen, daß es damit besser wird, wenn wir eine Schule besuchen.
Natürlich sollten wir, wenn wir die Freiheit haben, über unsere Institutionen zu entscheiden, und die Fähigkeit, die politische Entwicklung auf ihrer Grundlage vorherzusagen, auch von beidem Gebrauch machen, und jene Institutionen wählen, welche zur besten Entwicklung führen, und damit hängt die Frage der Abstimmung zusammen.
Angenommen, wir haben es mit mehreren kausal abgeschlossenen Systemen zu tun, welche ihr jeweiliges Gesetz jeweils selbst gewählt haben, dann ergibt sich ihr Zusammenspiel auf der Grundlage, daß sie in gegenseitiger Kenntnis ihrer Gesetze den jeweils besten Umgang mit den übrigen für sich wählen, möglicherweise auf Anhieb, möglicherweise nach einigem Hin und Her, um zu verstehen, was die übrigen jeweils für das Beste für sich halten (siehe spieltheoretisches Gleichgewicht), sofern es nicht bereits explizit gesetzlich bestimmt worden war.
Von der Art sind etwa für eine Generation abgeschlossene Friedensverträge zwischen verschiedenen Nationen, also Allianzenbildungen. Wenn aber die Gesamtentwicklung vorhersagbar ist, es sich also nicht bloß um eine Gesamterfahrung handelt, und darüberhinaus auch keine zeitlich bedingten Neuannahmen von sie betreffenden Gesetzen zu erwarten sind, so lassen sich verschiedene Gesamtentwicklungen dieser Art im vornherein mit einander vergleichen und läßt sich jene wählen, deren einzelne abgeschlossene kausale Systeme zum insgesamt besten Zusammenspiel führen, und diese abgeschlossenen kausalen Systeme sind dann auf einander abgestimmt, wofür ich mit dem TÜV bereits ein Beispiel gegeben habe, da es zu allen Zeiten im Interesse der Konsumenten liegt, keine gefährlichen Waren zu konsumieren, und es für Warenhersteller auch angenehmer ist, schlicht sichere Waren zu produzieren, als einander gegenseitig anzuschwärzen, um bei den Konsumenten als zuverlässigster zu gelten.
Unsere Wissenschaft ist nun aber eine solche, welche meint, mit dem Existenzbeweis eines spieltheoretischen Gleichgewichts bereits das Patentrezept zur Lösung aller Instituierungsfragen gefunden zu haben, und unsere Politiker verhalten sich entsprechend, ignorierend, daß es durchaus einen Unterschied zwischen einer friedlichen Ordnung und festgefahrenen Frontlinien gibt.
Wenn sich ein Mensch auf seine Gehießenheit beruft, um sein Verhalten zu erklären, so bildet sein Verhalten ein offenes kausales System, da ihm die kausale Bestimmung durch die Gehießenheit nicht bekannt ist, woran sich auch nichts ändert, wenn man Gott als erste Ursache bezeichnet. Das Verhalten eines Schwarms hingegen, welcher sich durch eine angenommene Haltung selbst konfiguriert hat, läßt sich im Großen und Ganzen schon vorhersagen, jedenfalls für eine gewisse Zeit, nämlich so lange er sich nicht refiguriert. Da sich Schwärme aber refigurieren, um ihrer politischen Entwicklung zu begegnen, und weil auch Naturkatastrophen, sowie das Verhalten Einzelner bisweilen ihren Lauf ändern, läßt sich die Weltgeschichte wiederum nicht mit größerer Genauigkeit vorhersagen, und auch nicht das Verhalten einer kleineren Gruppe von Menschen, welche sich jeweils nach ihren jeweiligen Interessen richten.
Wenn sich aber um ein abgeschlossenes kausales System handelt, so können wir seine Entwicklung wenigstens prinzipiell vorhersagen und es, sofern es in unserer Macht liegt, über seine Existenz zu entscheiden, wählen. Doch wenn es sich nicht um ein solches handelt, so können wir es, selbst wenn es in unserer Macht liegt, über seine Existenz zu entscheiden, lediglich variieren, in der Hoffnung, unsere Erfahrung zu verbessern.
Beispielsweise wissen wir genau, was passieren würde, wenn es keinen TÜV gäbe, welcher die Sicherheit von Waren prüft, und deshalb wählen wir eine solche Institution und passen unser Schwarmverhalten an sie an. Aber wenn wir ständig ausgelacht werden, wenn wir zu irgendeinem Thema unsere Meinung kundtun, können wir nur hoffen, daß es damit besser wird, wenn wir eine Schule besuchen.
Natürlich sollten wir, wenn wir die Freiheit haben, über unsere Institutionen zu entscheiden, und die Fähigkeit, die politische Entwicklung auf ihrer Grundlage vorherzusagen, auch von beidem Gebrauch machen, und jene Institutionen wählen, welche zur besten Entwicklung führen, und damit hängt die Frage der Abstimmung zusammen.
Angenommen, wir haben es mit mehreren kausal abgeschlossenen Systemen zu tun, welche ihr jeweiliges Gesetz jeweils selbst gewählt haben, dann ergibt sich ihr Zusammenspiel auf der Grundlage, daß sie in gegenseitiger Kenntnis ihrer Gesetze den jeweils besten Umgang mit den übrigen für sich wählen, möglicherweise auf Anhieb, möglicherweise nach einigem Hin und Her, um zu verstehen, was die übrigen jeweils für das Beste für sich halten (siehe spieltheoretisches Gleichgewicht), sofern es nicht bereits explizit gesetzlich bestimmt worden war.
Von der Art sind etwa für eine Generation abgeschlossene Friedensverträge zwischen verschiedenen Nationen, also Allianzenbildungen. Wenn aber die Gesamtentwicklung vorhersagbar ist, es sich also nicht bloß um eine Gesamterfahrung handelt, und darüberhinaus auch keine zeitlich bedingten Neuannahmen von sie betreffenden Gesetzen zu erwarten sind, so lassen sich verschiedene Gesamtentwicklungen dieser Art im vornherein mit einander vergleichen und läßt sich jene wählen, deren einzelne abgeschlossene kausale Systeme zum insgesamt besten Zusammenspiel führen, und diese abgeschlossenen kausalen Systeme sind dann auf einander abgestimmt, wofür ich mit dem TÜV bereits ein Beispiel gegeben habe, da es zu allen Zeiten im Interesse der Konsumenten liegt, keine gefährlichen Waren zu konsumieren, und es für Warenhersteller auch angenehmer ist, schlicht sichere Waren zu produzieren, als einander gegenseitig anzuschwärzen, um bei den Konsumenten als zuverlässigster zu gelten.
Unsere Wissenschaft ist nun aber eine solche, welche meint, mit dem Existenzbeweis eines spieltheoretischen Gleichgewichts bereits das Patentrezept zur Lösung aller Instituierungsfragen gefunden zu haben, und unsere Politiker verhalten sich entsprechend, ignorierend, daß es durchaus einen Unterschied zwischen einer friedlichen Ordnung und festgefahrenen Frontlinien gibt.
Labels: 39, formalisierung, gesellschaftsentwurf, gesellschaftskritik, gesetze, institutionen, sehhilfen, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία