Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

17. Mai 2011

Temperamente und Gewalt

Nachdem ich im Vorigen die Grenzen des pazifistischen Ansatzes beleuchtet habe, möchte ich dasselbe nun für den militanten Ansatz tun, wobei es allerdings vom Temperament abhängt, wo diese verlaufen. Psychische Sonderfälle wie Psychopathie lasse ich außenvor.

Damit ein Sinnlichkeitsmensch potentiell tödlicher Gewalt zustimmen kann, muß er unter dem Einfluß einer wahrgenommenen ihn persönlich verletzenden Beschneidung seiner Rechte stehen. Üblicherweise vollzieht sich diese Zustimmung abrupt und für Außenstehende unerwartet, die Gewalt wirkt plump und brutal.

Damit ein Gemütsmensch potentiell tödlicher Gewalt zustimmen kann, muß er sich irreversibel herausgefordert fühlen. Dieser Zustimmung geht in der Regel ein längeres Vorspiel voraus, in dessem Verlauf es immer wieder zu Scheinzuspitzungen kommt, um die Entschlossenheit des Gegners auf die Probe zu stellen. Die sich schließlich entladende Gewalt wirkt boshaft und stürmisch.

Damit ein Vernunftmensch potentiell tödlicher Gewalt zustimmen kann, muß er zu der Überzeugung gelangt sein, daß das Unheil des Krieges hinter dem Unheil des Friedens zurücktritt. Diese Zustimmung beginnt zumeist zögerlich nach langer Aufstauung von Spannungen, die durchbrechende Gewalt wirkt grimmig und kalt.

Bei allen Fehlern, für welche sich die Menschen nach dem letzten großen Krieg entschieden haben, haben sie in einem Bereich unzweifelhaft Großes geleistet, sie haben dem Herausfordern zwischen den Nationen ein Ende gesetzt. Die Geschichte wird einst sagen, daß wie sie es getan haben, den Anforderungen einer Friedensordnung nicht genügt hat, und Gott alleine weiß, was alles noch mit dem Arsch eingerissen werden wird, was die Hände aufgebaut haben.

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