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27. Januar 2013

Gelöstheit

Vollenden wir den Farbzyklus also heute noch. Der Vertreter des Schmerzes, in rötlich blauem Gewand, und die letzte Form geheiligter Lust ist also die Gelöstheit, wenn das eigene Innere außen vor einem steht und man es in Frieden fahren läßt.

Alternative Bezeichnungen wären Häutung und Katharsis gewesen, aber Gelöstheit gefällt mir besser.

Wir sprechen hier ja von Lust, und es ist eine Eigenart der Lust, voller Willkür zu sein und stets einen großen Anteil an Narreteien mit sich zu führen. Deshalb muß ihr Schwall stets von neuem geschieden werden, in einen Teil, welchen man auch weiterhin mit sich führen möchte und einen anderen, welchen man gehen lassen muß.

Damit dies aber in Frieden geschehen kann, ist es wichtig, daß er uns vor Augen tritt, da wir nur so die nötige Distanz zu ihm gewinnen. Aber gerade dies bewirkt die Unterhaltung, als welche unserer Lust freie Bahn gibt, sich auszudrücken.

Und indem wir so vor den Folgen unseres Tuns stehen, bald von unserem Tun als solchem geschmerzt, ist es doch gerade die Freiwilligkeit der Unterhaltung, welche uns die Ruhe gibt, Abstand von unseren alten Fehlern zu gewinnen. Es ist nämlich so, daß diese uns nur allzu leicht von ihrer Unschuld überzeugen können, wenn ihnen ein Hindernis begegnete.

Und indem sich die Lust so verjüngt, ist andererseits der Grund für neue Betrautheit gelegt.

Damit wären wir also durch, die Formen geheiligter Lust sind: Betrautheit, Autonomie, archetypisches Bewußtsein, Freundschaft, Unterhaltung und Gelöstheit.

Selbstverständlich laufen die Menschen nicht synchron, wenn diese Formen also erst einmal etabliert sind, bestehen sie bald sämtlich neben einander.
Also wird es kommen,
wie es die Ahnung verheißt.

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