Bereitschaftsbeitrag

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13. Juni 2018

Die Wächter des Gebets

Wenn ich mich auf die transzendente Dimension meiner Existenz konzentriere, ist mir stets, als ob mir dort bestimmte Kräfte begegneten, Kräfte, welche für die Form unserer Existenz Sorge tragen.

Nun assoziiert der Mensch ja allgemein, was sich bei seinen Unternehmungen einzustellen pflegt, und warum sollte es sich also bei seinen transzendenten Akten anders verhalten?

Jedes Gebet ist von verhandelnder Natur und sucht das etablierte Gleichgewicht etwas zu verschieben. Und als solches wird es natürlicherweise mit anderen Standpunkten konfrontiert. Wirklich interessieren tun mich dabei lediglich jene Standpunkte, welche das Geschick der Zeit betreffen, also die Rahmenbedingungen der ideellen transzendenten Akte.

Kann es sein, daß diese ideellen Standpunkte durch die sieben Engel angegeben werden? Also durch
  • Vervollkommnung,
  • Bereitschaft,
  • Ordnung,
  • Meisterschaft,
  • Dienst,
  • Opferung und
  • Wertschätzung?
Ich betete vor bald 14 Jahren um die Möglichkeit des Gebets selbst, die Teilnahme der Seele an der Schöpfung: daß wir nicht bloße Chronisten unserer eigenen Triebe seien. Ist dies mit einem oder mehreren dieser Standpunkte verbunden?

Vervollkommnung hängt von Inspiration (vom Schönen) ab, Bereitschaft von Gelegenheit (vom Wesentlichen), Ordnung von Macht, Meisterschaft von Vervollkommnung, Dienst von Bereitschaft, Opferung von Ordnung und Wertschätzung von der Summe des Schönen, Wesentlichen und Mächtigen.

Worum ich letztlich bat war Macht, vor dem Hintergrund der demonstrablen Unwesentlichkeit des Ohnmächtigen. Ich bat um eine Verschiebung der Ordnung, so daß die Bereitschaft wiederauferweckt werde.

Und als ich darum bat, empfand ich den Zorn der Opferung, als welche sich auf die bestehende Ordnung gründet. Und genau das war meine Empfindung in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag. Aber dieser Zorn war niedrig, ohne jede Zier, wert nur durch den Namen des, dem die Opfernden opfern: verhärmte Gestalten in demonstrabel barmherziger Mission, ohne ein Iota Gnade über die notwendige hinaus.

Freilich bat ich nur um irgendein Zeichen, nichts konkretes, und im konkreten Fall gab ich den Zürnenden nach, denn was ließe sich schon blind errichten? Aber die Notwendigkeiten der Zeit hatte ich durchaus richtig erkannt, sonst wäre mein Gebet auch nicht erhört worden.

Um also nicht blind zu sein, wendete ich mich der Frage nach der Gerechtigkeit zu. Ich denke, der Symbolismus ist dieser:
  • Lazarus: die Liebevollen,
  • Elia: der Erneuerer der Vervollkommnung,
  • Messias: der Erneuerer der Ordnung.
Es beginnt mit jenen, welche die Liebe wahrnehmen und nicht darüber hinaus kommen. Daran schließt sich dann der Wille zur Neufassung der Liebe an. Und enden tut es schließlich in neuordnenden Handlungen der Liebe.

Angesichts der Tatsache, daß ich mich erst vor kurzem, relativ auf diese bald 14 Jahre gesehen, näher mit der Bibel beschäftigt habe, habe ich hinreichend festen Grund, in den Assoziationen der eingangs erwähnten Kräfte zu meinem Beten einen Beweis für ein angeborenes Verständnis für eine Handlung, welche in unserer Zeit freilich unüblich geworden ist, zu sehen: Letztlich aber wissen wir doch alle, daß unser gegenwärtiger Fokus weit verästelt sich mit sehr speziellen Dingen befaßt, während es in der Tiefe des Bekannt-Gewußten gänzlich and're Zuständigkeiten gibt, deren wir nun wieder, wie ich meine, zu gewarten haben.

Ich hoffe, daß sich die sieben Engel also tatsächlich als die sieben (Leit-)Sterne der sieben Gemeinden erweisen werden.

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