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11. August 2018

Frauen als Mägde der Götter

Ich habe mich an meinen Beitrag Das Pantheon der urbildlichen Verhaltensformen erinnert, in welchem ich die drei Seelenteile Sorge, Achtung und Lust jeweils in eine Unbestimmte und eine Geformte Variante ihrer zerlegt habe, um mit Hilfe dieser den griechischen Götterhimmel wie folgt aufzuspannen:
  • Lust unbestimmt: Aphrodite,
  • Achtung unbestimmt: Athene,
  • Sorge unbestimmt: Apollon,
  • Lust geformt: Pan,
  • Achtung geformt: Artemis,
  • Sorge geformt: Themis,
  • Lust und Achtung geformt: Ares,
  • Lust und Sorge geformt: Zeus,
  • Achtung und Sorge geformt: Dike.
Dieses ist zum einen bemerkenswert, weil ich hier den Gegensatz zwischen Unbestimmtheit und Geformtheit lange vor meiner Beschäftigung mit ihm im Rahmen des I Chings beschrieben habe (unbestimmt: Erde im unteren Trigramm, geformt: Himmel im unteren Trigramm), und zum anderen, weil sich die weiblichen Charakterziele, soweit ich sie überblicken kann, in dieses Pantheon als Mägde der Götter einfügen.

Konkret habe ich nur vier verschiedene weibliche Charakterziele in Form ihrer Vertreterinnen vor meinem inneren Auge stehen, aber ich bin guter Dinge, daß der Ansatz gerechtfertigt ist.

Da sind zum einen die beiden Schwestern Zünglein an der Waage und Muskel, von denen die erstere Zeus herrschen hilft und die letztere Artemis jagen. Neben diesen beiden erinnere ich mich noch an einen Typ, welcher sich darum bemüht, daß alles gebührend geschmückt sei (oder glänze), nennen wir ihn Leuchte, und die Leuchte ist eine Magd Athenens. Und als viertes sah ich gestern im Hansa-Park seit langer Zeit wieder einmal ein unerklärlich mißvergnügtes Mädchen, in dessen Zügen ein ewiger Vorwurf gegen alles Häßliche eingebrannt war, eine Verfechterin der Tugend, nur damit andere sich an ihr messen müssen, ein Spiegel und eine Magd Dikes.

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