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8. April 2022

Gefühlsmäßige Beurteilung

Aufgrund der fortgesetzten Verfeinerung der im Beitrag Tafel der Symptome der Verbundenheit beschriebenen Gefühlsgliederung, zuletzt durch den vorigen, die Wertschätzung verfeinernden Beitrag, erscheint es mir angemessen, erneut einen vollständigen Überblick zu geben.

Gefühle der Sorge
  Gefühle der Achtung
  Gefühle der Lust


erweckungs-
bezogen
eingedenkens-
bezogen
auslösungs-
bezogen
verfassungs-
bezogen
Ärger
Leid
Vergessenheit
Angst
Erschöpfung
Schrecken
Übelkeit
gegenstands-
bezogen
Wertschätzung
(i.a.S.)

Gunst
Liebe (i.a.S.)
Adäquanz
Anteilnahme
Eifer
Erwartung
verfassungs-& gegenstands-
bezogen
Einsicht
Neugierde
Begehren
Kühnheit

Gegenwärtigkeit des Gegenstands der gegenstandsbezogenen sorgenden Beurteilung


erweckungs- bezogen eingedenkens-
bezogen

auslösungs-
bezogen

vergegen-
wärtigt
Wertschätzung Liebe (i.w.S.) Stolz (i.w.S.)
gegen-
wärtig
unreflektierte
Freude (i.w.S.)
EntzückenGlück

Art des Gegenstands der vergegenwärtigenden sorgenden Beurteilung


erweckungs-
bezogen
eingedenkens-
bezogen
auslösungs-
bezogen
UmstandVerheißungsfülle Verbundenheit reflexive
Freude
Begriff VerwandelndheitLiebe (i.e.S.) Stolz (i.e.S.)
EinrichtungVerwandtheit Zufriedenheit Genugtuung

Unreflektierte Freude im weiteren Sinne
  • äußerer Umstand: unreflektierte Freude (i.e.S.)
  • innerer Umstand: Stimmung

 Ursache der Stimmung und Adäquanz


verfolgungs-
bezogen
einlösungs-
bezogen
auslösungs-
bezogen
Stimmung Heiligkeit GeheuerheitStimmigkeit
Adäquanz Aufgerufenheit Bedeutsamkeit Zuversicht

Abkürzungen
  • i.a.S.: im allgemeinen Sinne,
  • i.w.S.: im weiteren Sinne,
  • i.e.S.: im engeren Sinne.

Anzahl der speziellen gefühlsmäßigen Eindrücke: 32
  • davon binär {0,1}: 11 (die verfassungsbezogenen Beurteilungen)
  • davon ternär {-1,0,1} (ein Gegenteil besitzend): 21 (die rein gegenstandsbezogenen Beurteilungen)

Diskussion

Daß die gefühlsmäßigen Beurteilungen sich auf die Unterteilung des Besinnungseigenlaufs des Ichs in Erweckung, Vorstellung und Auslösung beziehen, statt auf die in Verfolgung, Einlösung und Auslösung, wobei ich hier der größeren Sinnfälligkeit halber von Eingedenkheit statt Vorstellung spreche, läßt sich am Beispiel der Vergessenheit belegen, von welcher es zwei Arten gibt, nämlich den erwachten vertrauten begrifflichen Eindruck nicht reflektieren oder den durch die Reflexion gewonnenen Begriff nicht einlösen zu können, aber nur einen gefühlsmäßigen Eindruck (welcher sich auch als Verlorenheit bezeichnen ließe, aber durch die Vermehrung der Namen werden die ihnen zugrundeliegenden Eindrücke nicht mitvermehrt).

Mit Verfassung ist die körperlich-geistige Verfassung gemeint, welche darüber entscheidet, wie erfolgreich wir uns besinnen können, was die verfassungsbezüglichen Gefühle also beurteilen. Im Falle des Ärgers ist vielleicht noch einmal darauf hinzuweisen, daß Haltung und Gewöhnung eine Art der Erweckung voraussetzen, welche durch das Ärgernis (etwa Lärm im Falle des geistigen Menschen) verhindert wird.

Daß der vorigen Beitrag die Wertschätzung unterteilt, und daß die Stimmung, nur unter die Wertschätzung im allgemeinen Sinne, spezifischer aber unter die unreflektierte Freude im weiteren Sinne fällt, ist nach einiger Besinnung klar. Und die Umstände bestimmen den Ausgang der Verfolgung, die Begriffe jenen der Einlösung und die Eingerichtetheit jenen der Auslöung, wobei die Phase des Eigenlaufs des Ichs darüber entscheidet, ob etwas als Umstand oder als Einrichtung betrachtet wird.

Und was die Verursachung der Stimmung und der Adäquanz betrifft: die Verursachung der Stimmung durch die besinnungsbezogenen Teile der Haltung vollzieht sich unbewußt, bei der Adäquanz hingegen tritt die Eingedenkheit neben der Aussicht auf die entsprechenden Besinnungen auf, also neben
  • der Aufmerksamkeit vor der Verfolgung,
  • dem Verständnis vor der Einlösung und
  • dem Bedacht vor der Auslösung.

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