Bereitschaftsbeitrag

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31. Dezember 2022

Rhythmische Strukturelemente

Ich möchte ein paar Einzelheiten zum Beitrag Zur Ausrichtung der Aufmerksamkeit und der Vorstellung der Gegenwart nachliefern.

Wir strukturieren Rhythmen, indem wir jeden Übergang als einer von drei Klassen angehörig betrachten:
  • Er ist notwendig, wenn wir uns erneut in die Haltung des rhythmischen Musters hineinversetzen müssen.
  • Er ist automatisch, wenn er zwischen zwei Polen hin- und herpendelt.
  • Und er ist willkürlich, wenn wir einem rhythmischen Muster, welches wir definiert haben, folgen.
Für die grundlegenden Takte gilt folgendes.
  • 1/4: alle Übergänge sind willkürlich,
  • 2/4: alle Übergänge sind automatisch,
  • 3/4: der erste Übergang ist willkürlich, der zweite automatisch und der dritte notwendig, und
  • alle anderen: alle Übergänge bis auf den letzten, welcher notwendig ist, sind willkürlich.
Der 3/4-Takt erzeugt deshalb eine Art Taumel, weil die Art des Übergangs ständig wechselt.

Rollende Rhythmen sind solche, in welchen willkürliche und automatische Übergänge alternieren; neben dem 3/4-Takt etwa 1/8, 1/8, 1/16, 1/16, 1/16, 3/16, 1/8, 1/8, 1/8, wo die ersten beiden Übergänge automatisch sind, die nächsten drei willkürlich, die nächsten drei wieder automatisch und der letzte notwendig ist und die Schläge als beliebig kurz angenommen werden und die Brüche die Länge der Pausen zwischen ihnen kennzeichnen.

Man mag einwenden, daß dies subjektiv sei und sich nicht objektiv definieren lasse, aber woran auch immer es liegt: Wenn wir einen Rhythmus hören, strukturieren wir ihn auf dieselbe Weise, auch wenn wir keine objektive Handhabe dazu haben, genau so, wie wir auch den Versfüßen bestimmte Bedeutungen beilegen.

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