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3. Dezember 2024

St. Elmo's Fire (1985)

I was watching St.Elmo's Fire again after about 30 years that I last saw the film, I didn't see it when it came out, I was only 11 then, but I bought myself the soundtrack on vinyl in 1986 and the music still felt fresh, and so felt the entire experience. I think this may be the only film of its kind that I saw when I was young, well, I also saw Ferris Bueller's Day Off, but I didn't see Pretty in Pink or Some Kind of Wonderful, for instance, and maybe I didn't even see The Breakfast Club, and having seen all these films now, also Sixteen Candles, it is striking how different St. Elmo's Fire is from them, as it doesn't focus on persons or types, nor does it convey a clear message like Stick to your kind! or Don't be afraid to hook up with another kind! (Some Kind of Wonderful and Pretty in Pink, respectively). Actually, it makes no effort to give any advice at all and neither does it claim anything about people getting to know each other better.

Seeing it now felt like being a coroner performing an autopsy, but fresh and glorious, like having found the cause of a terminal disease. The protagonists are involved in incredibly stupid pursuits, owing to the fact that they never sat down and asked themselves what life should look like according to them, but instead try to incorporate any half baked ideal that caught their fancy into their lives. The Kirby story is quite harmless, but many of the others trouble in terms of what the world is coming to, because they show - or rather hint at - the consequences of such immature decision making.

It is not clear what the authors thought: This is why you fail., Those are the difficulties of youth., Oh, the drama. - it could be any of that. But since the film itself suggests by its title the latter, I wonder whether Peter Frampton would miss in retrospect the generation that thought that it just ain't right, if that generation had not existed in the 1960s.

It is typical of American culture that no generation has any relevance other than for itself and hence there's never anybody that could possibly think that it just ain't right, and that is of course at the core of this, because if there was any intergenerational transfer of experience, then the pipe dreams and costs would be exposed, and in light of the drama of youth I much prefer Agatha Christie's stance on it, which is: It is always a little difficult., which allows both for help and accepting the role of luck, over the stance that Billy puts forth here, which is: There will come a time in your life, when you will have forgotten about all this., which means to accept that you'll be buried alive soon enough.

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Die grundlegende Gabelung der Sozialität

Ich habe mir auf Roger Köppels Anregung hin Botho Strauss' jüngsten politischen Beitrag Der letzte Deutsche durchgelesene, und er hat mich daran erinnert, daß ich etwas zum Thema unter die Mörder fallen oder auch böse Weingärtner schreiben wollte, was ich indes angesichts der Banalität des Themas sein ließ. Doch nun, da es einigen offenbar große Verständnisschwierigkeiten bereitet, wenigstens folgender Lehrsatz.
Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit herrschen genau dort, wo sie sich auszahlen.

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1. Dezember 2024

Bezugsgrößen

Eine Bezugsgröße bezeichne einen Gegenstand, welcher in einem Verhältnis steht, dessen verbleibenden Gegenstand wir einlösen.

Eine Bezugsgröße heiße natürlich, wenn der betreffende Gegenstand durch Verfolgung ins Bewußtsein getreten ist, und künstlich, wenn er selbst eingelöst wurde.

Wir verwenden Bezugsgrößen in unserer Haltung, etwa wenn ich begänne, jemandem auszuweichen, sobald er mir näher als den dreifachen Abstand meines Daumens bei ausgestrecktem Arm zu meiner Nase käme, wobei ein im dreifachen Abstand gelegener Ort eine künstliche Bezugsgröße ist und ein im einfachen gelegener auch, es sei denn, ich streckte meinen Arm und Daumen aus und meinte jenen meines Daumens. Der Ort meiner Nasenspitze hingegen ist bei geöffneten Augen eine natürliche.

Bezugsgrößen, welche die Bedingung der Verhaltensregeln betreffen, wie der genannte Ort im vorigen Beispiel, sind Vergleichsgrößen, und jene, welche die (Re-)Aktion betreffen, Zielgrößen. Würde ich etwa Gold für das doppelte Gewicht in Silber tauschen, so bedürfte ich einer Waage, deren Arme im Verhältnis 2:1 stehen, als natürliche Zielgröße, wobei ich sie als solche aber nur mithilfe der künstlichen Vergleichsgröße der doppelte Länge erkennen könnte. Habe ich sie aber als solche erkannt, etwa durch Verschiebung eines Stabs, so kann ich fortan versuchen, ihre Arme in die Horizontale zu bringen und damit den Tausch zu bewerkstelligen. Natürlich würden wir auch die Horizontale (der Arme) als eine Zielgröße bezeichnen, selbst wenn sie keine Bezugsgröße wäre, sondern nur Teil der eingelösten Absicht, aber das kann man in der Praxis sowieso nie so genau wissen, also ob man einen Teil der Absicht noch wieder auf etwas anderes bezieht oder nicht. Außerdem können die Zielgrößer einer Regel offensichtlich die Vergleichgrößen anderer Regeln sein, und ebenso ihre Vergleichsgrößen die Zielgrößen anderer.

Künstliche Bezugsgrößen bilden also die Grundlage unserer Kreativität und erlauben uns, komplexe Verhaltensregeln zu befolgen. Ihr Auftreten in Algorithmen ist mit dem folgenden Dilemma verbunden.
  1. Entweder wir verwenden eine Bezugsgröße überall wo sie Anwendung findet an einer Stelle im Algorithmus, doch dann ist der Algorithmus ungegliedert, oder
  2. wir bilden die Bezugsgröße für jede Stelle, wo sie Anwendung findet, neu, doch dann ist der Algorithmus redundant.
Ich  möchte dies an dem folgenden MC68000 Assemblerprogramm veranschaulichen, welches das knifflige Problem löst, einen Wert mit 6 zu multiplizieren, um den ihm entsprechenden :ersten Eintrag aus einem Datensatz zu lesen, dessen Elemente jeweils 6 Bytes groß sind, wovon die ersten vier für den ersten Eintrag in ihnen reserviert sind.
add.l   d0,d0
move.l  d0,d1

add.l   d0,d0
add.l   d1,d0

move.l  (a0,d0.l),d1
Es ist egal, welche Hilfen zur Verfügung stehen (beispielsweise (a0,6*d0,l)), früher oder später tritt genau diese Schwierigkeit in jedem Assemblerprogramm auf (Verlust der Gliederung, um Redundanz zu vermeiden).

Wir Menschen lösen dieses Problem wie folgt: Wir bilden alle möglichen künstlichen Bezugsgrößen auf einen Schlag und erinnern uns dann an sie. Das heißt, wir gehen die voranstehende Aufgabe wie folgt an.
Doppelte(x)=x+x
Vierfache(x)=Doppelte(x)+Doppelte(x)
Sechfache(x)=Doppelte(x)+Vierfache(x)
move.l  (a0,Sechsfache(d0.l)),d1
Entscheidend hierbei ist, daß wir uns über die Frage, wo wir das Doppelte lassen, bis wir es benutzt haben, um das Vierfache zu bestimmen, um es dann mit dem Vierfachen zusammen zur Bestimmung des Sechsfachen heranziehen zu können, keine Gedanken machen müssen, weil eine einmal bestimmte künstliche Bezugsgröße verfügbar bleibt, bis wir, wie man so sagt, den Faden verlieren.

Unser Gedächtnis funktioniert automatisch, und wenn wir mit Computern wie mit Menschen kommunizieren wollen, müssen wir dafür sorgen, daß auch Computer die Aufgabe, künstliche Bezugsgrößen parat zu halten, automatisch erledigen, was funktionale Programmiersprachen übrigens leisten, allerdings nur unter einem etwas unhandlichen Überbau, konkret des angenommenen Vorliegens der Geschichte des Universums in einer Datenreihe. Es ist aber gar nicht nötig, das gesamte Programm als die Berechnung einer Funktion zu verstehen, um den Problemen der Verwendung von Variablen in Algorithmen auszuweichen: Es genügt, eine neue Klasse von Objekten einzuführen, nämlich die künstlichen Bezugsgrößen, deren Wert einmal als eine Funktion berechnet wird und sich hinfort nicht mehr ändert, gerade wie es in unserem Denken geschieht.

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