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24. November 2024

Koordinationseinforderndes Gegentheater

Gehießenheitsgefäße werden stets koordiniert, in
  • Schwärmen die von der Vorliebe gehießene Erfahrung,
  • selbstentsprechenden Arten die vom (subjektiven) Glauben gehießene Haltung und
  • Traditionen die vom Gewissen gehießenen Vorhaben,
und insofern die kulturellen Herrschaften diese Koordinationen theatralisch stören,
  • Erlebniskulturen die vorgezogene Zusammenarbeit durch Annehmlichmachung,
  • Repräsentationskulturen die glaubensmäßige Verbündung durch Natürlichmachung und
  • Willenskulturen die gewissensmäßigen Vorhaben durch Wichtigmachung
reizen sie die Regierten dazu, auf ihnen zu beharren, indem sie ein Gegentheater aufführen, in dessem Rahmen Zusammenarbeit, beziehungsweise statische Verbündung oder koordinierte Vorhaben stattfinden, nämlich
  • in Freikirchen eine der Erlebniskultur widerstehende Zusammenarbeit,
  • im Freiadel (Punker, Autonome - ich habe gerade D.O.A. gesehen) eine der Repräsentationskultur widerstehende statische Verbündung und
  • unter Freibauern eine der Willenskultur widerstehende Koordination von Vorhaben.
Die Zuordnung ist nicht immer ganz einfach. Für Linux, etwa, werden Erfahrungen, Haltungen und Vorhaben koordiniert, aber ich denke, daß die Grundmotivation jene der Freikirchen ist, nämlich sich nicht von Großunternehmen (hier Microsoft) auf's gesellschaftliche Abstellgleis schieben zu lassen.

Punker und Autonome (oder allgemeiner Anarchisten) spielen im Übrigen ein kanonisches Gegentheater in dem Sinne, daß die statische Verbündung minimal oder potential bleibt, das heißt auf die Kritik des Aktualen beschränkt, ohne selbst Kritkern durch Aktuales eine Angriffsfläche zu bieten, was selbstverständlich nur in wohlgeordneten Gesellschaften möglich ist. In gewisser Weise bilden sie also den Staubsauger eines Systems, welches jede ideelle Spannung zu ihm in einen von ihm abhängigen Beutel saugt - welchen es freilich aushalten muß.

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