Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

1. Januar 2024

Hebelpunkte kultureller Anpassung

Die letzten beiden Beiträge lassen sich verbinden. Indem es gelingt,
  • Bereitschaft als Angriff auf die Freiheit,
  • Gerechtigkeit als Angriff auf die Expertise oder
  • Tapferkeit als Angriff auf die Autorität darzustellen,
läßt sich die somit der Ehrung entwundene Bildung als Hebelpunkt totaler kultureller Anpassung verwenden, indem
  • das Gelöbnis zur Freiheit,
  • die Anerkennung der Expertise oder
  • die Verpflichtung zur Autorität
gefordert wird. Daß eine Bildung dabei der Ehrung entwunden wurde, spürt der Betroffene dadurch, daß sie nicht revidiert wird, also
  • Erfahrungen nicht aufgegriffen werden (da niemand gerne genötigt wird),
  • Haltungen nicht ausgesetzt (da niemand gerne verkennt) und
  • Vorhaben nicht eingesetzt /da niemand gerne gehemmt wird),
und das läßt sich tatsächlich beobachten:
  • in den Vereinigten Staaten verschwinden persönliche Erfahrungen sang- und klanglos,
  • in der Forschung tun es abseitige Theorien und
  • in sozialistischen Staaten tun es gesellschaftsgestaltende Vorhaben.
Doch so sinnlos dies für den Einzelnen ist, die Gesellschaft, welche ihn zur Anpassung an ihre Hebelbildung bringt, erreicht dadurch ihr Ziel, ihn zu nötigen, beziehungsweise verkennen zu lassen oder zu hemmen, wobei es freilich nicht ganz passend ist, abseitige Forschung als verkennen lassen zu bezeichnen, aber falsch ist es auch nicht, wenn sie keine neuen Wege eröffnet. In allen Fällen dient dabei die Anpassung der Gesellschaftsmitglieder der Zentralisierung des Erfolgs, also der Souveränität, beziehungsweise der Übersicht oder des Könnens.

Um nun den Einzelnen darüber hinweg zu trösten, kommt die im vorigen Beitrag besprochene Methode ins Spiel, namentlich indem die betroffene Bildung zum Selbstzweck erklärt wird, und um dieser Glückserwartung etwas zu geben, durch was sie sich als erfüllt betrachten kann, gibt es spezifische Rituale, nämlich
  • das sich auf Erfahrungen Einlassen* (Erlebniskultur),
  • Zierhaltungen (Repräsentationskultur) und
  • dirigierte Vorhaben (Willenskultur).
* das Artigsein des Kindes provoziert das elterliche Einlassen auf es.

Und wiederum sehen wir diese Rituale auch, und zwar in den bereits erwähnten Gesellschaften, wobei an dieser Stelle klar wird, daß die deutsche eine typische europäische ist, soweit es ihren Hebelpunkt betrifft, denn alle europäischen Gesellschaften sind Repräsentationskulturen, sofern sie sich nicht gerade in einer sozialistischen Phase befinden.

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