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21. April 2025

Angeborene und erlernte geistige Horizonte

Die geistigen Horizonte bestehen im Funktionsverständnis der unterschiedlichen Teile der Haltung,
  • der körperliche in jenem des Umgangs, insofern er die Umsetzung von Vorhaben anleitet,
  • der persönliche in jenem der Vorhaltung, insofern sie die Begegnung weltlicher Entwicklungen anleitet,
  • der philosophische in jenem der Vorhaltung, insofern sie die Begegnung begrifflicher Entwicklungen anleitet und
  • der gläubige in jenem der Bestreben, insofern sie die Befriedigung von Haltungen anleiten.
Eine begriffliche Entwicklung besteht im logischen Schließen, und durch die Wahl bestimmter Begriffe (einer Theorie) werden bestimmte Schlußweisen ermöglicht und dem logischen Schließen auf diese Weise begegnet. Mit anderen Worten hält sich der philosophische Horizont vor, wie er im Hinblick auf seine Erfassung der Lage dieselbe reflektieren sollte.

Der körperliche geistige Horizont ist angeboren, also daß wir unsere Vorhaben schrittweise umsetzen können und uns dazu überlegen müssen, wie wir von einer Station zur nächsten gelangen, und indem wir unsere Vorhaben umsetzen, lernen wir, daß ihnen bestimmte Entwicklungen förderlich sind und andere hinderlich, und also achten wir darauf, förderliche anzustreben, also ihnen zu begegnen.

Dies gilt sowohl für das Erlernen des persönlichen, als auch des philosophischen geistigen Horizonts, nur daß letzteres voraussetzt, zum ersten an einer unklaren Erfassung zu leiden und zum zweiten die Begriffe zu einer klaren zu finden, wobei das Problem darin besteht, daß verkehrssprachliche Begriffe durch die Situationen, in welchen sie verwendet werden, definiert sind und diese Situationen schwanken.

Die Erlernung des gläubigen geistigen Horizonts setzt durch die eigenen Vorhaben betroffene Willen voraus, entweder den eigenen im Laufe der Zeit oder die von Anderen. Am schnellsten wird der persönliche geistige Horizont in einer Mannschaft erlernt, da es dort darauf ankommt, jener Entwicklung zu begegnen, in welcher ihre Mitglieder zusammenwirken. Freilich, damit dies geschieht, muß es klare Bedingungen des Zusammenwirkens geben, wie etwa bei der Jagd, beim Fußball hingegen gibt es solche Bedingungen nicht und entsprechend wenig eignet er sich zur Erlernung des persönlichen geistigen Horizonts. Wenn nun eine Mannschaft erlernt hat, was sie sich vorhalten muß, um zusammenzuwirken, beginnt sie, auf ihre Umwelt einzuwirken, und im Laufe der Jahrzehnte lernt sie, dessen Folgen zu ermessen, auch, wenn es sich nicht um eine Mannschaft, sondern um eine Gesellschaft handelt, welche gelernt hat, mit einander auszukommen, auch sie lernt die Folgen der Abstimmung ihrer Mitglieder auf einander im Laufe der Jahrzehnte kennen, und daraus entspringt jedenfalls die Einsicht, daß sich Vorhaben nur bedingt mit einander vertragen und es vernünftig ist, Bestreben situationsabhängig zu priorisieren, welche zu befriedigen sind.

Aufgrund des langen Vorlaufs ist der Lernerfolg, und mehr noch jener der Anwendung, hier sehr ungewiß, und kann bis zu einem gewissen Grad durch die Stimmung ersetzt werden, insofern sie sich verfinstert, wenn wir eine schlechte Haltung annehmen, unheilig umgehen, ungeheuer vorhalten oder unstimmig anstreben, aber im eigentlichen Sinne angeboren ist der gläubige geistige Horizont nur in der Form, welche ich im vorletzten Beitrag betrachtet habe, nämlich zu wissen, auf die Liebe angewiesen zu sein und sie entsprechend zu befriedigen, wobei nur diese Überzeugung, welche sich durch das Auffinden der Entwicklungen, welche die Erhörung der eigenen Gebete begünstigen, also das Erlernen des An Gott Wendens und die damit verbundene Bezeugung von Wundern verfestigt, dazu führen wird, in jeder Situation das Gehießene zu tun, womit ich mich im vorigen Beitrag befaßt habe: Wer zwar weiß, daß eine bestimmte Selbstbeschränkung erfahrungsgemäß zu einem günstigen Los führt, wird doch nur dann, im Gegensatz zu jenem, welcher durch die Selbstbeschränkung ein heiliges Gebot des allmächtigen Gottes anerkennt, darauf vertrauen, wenn er nichts sichereres tun kann.

Damit der Mensch also den heutigen technologischen Stand überleben kann, muß sich die Richtigkeit der Befriedigung des Geliebten erweisen. Die Weise, in welcher sie sich naturgemäß erweist, ist die langfristige Bewährung, aber das, wodurch sie sich in der Vergangenheit langfristig bewährt hat, liegt heute in den Händen derer, welche von ihr nichts wissen wollen, und gedulden werden sie sich folglich nicht.

Nun, wenn sie derart ihre Theorien über Gott stellen, müssen ihre Werke vereitelt werden.

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