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16. April 2025

Besinnungsbedingungen oder Wer ist Gott?

Es gibt drei Besinnungsbedingungen:
  • der Ansatz, welcher bestimmt, wie eine Besinnung verlaufen sollte,
    • die Verbindung oder die Vorstellung, wie eine Verfolgung verlaufen sollte,
    • der Belang, wie eine Einlösung verlaufen sollte und
    • das Ziel, wie eine Auslösung verlaufen sollte,
  • die Anpassungs- oder Rechtfertigungsadäquanz, welche bestimmt, wann eine Besinnung stattfinden sollte,
    • die Dringlichkeit, wie eine Ausrichtung und wann eine Verfolgung,
    • die Bedeutsamkeit, wie eine Berücksichtigung und wann eine Einlösung, und
    • die Sinnhaftigkeit, wie eine Rechenschaftgebung und wann eine Auslösung, und
  • die Liebe, welche bestimmt, wie es einer Besinnung ergehen sollte,
    • die Verbundenheit, ob die Verfolgung auf Gewogenheit hoffen darf,
    • die Liebe im engeren Sinne, ob die Einlösung auf Gestimmtheit im Gegensatz zu Verstimmtheit, und
    • die Zufriedenheit, ob die Auslösung auf Entschlossenheit im Gegensatz zu Hemmung.
Die Bedingung durch die Liebe sieht man am deutlichsten an Kindern,
  • welchen nichts gelingen will, wenn sie etwas nicht verbunden, nicht mit dem Herzen dabei sind,
  • welchen sich etwas verhaßtes vorzustellen bereits Unbehagen bereitet und
  • welche gehemmt sind, wenn sie etwas tun sollen, womit sie unzufrieden sind.
Was die Ansätze angeht, so möchte ich sie noch einmal neu definieren,
  • den Impuls als das Erwachte, auch wenn es weder reflektiert noch ausgemalt wird,
  • die Verbindung als das Ausgelöste und Aufmerksamkeitsgenießende, dessen Impulse wir aufnehmen,
  • die Vorstellung als das Vorgestellte und Bedachte, welches verfolgt wird,
  • den Belang als das Verfolgte oder Eingelöste, sowie Verstandene, welches eingelöst wird, und
  • das Ziel als das Vorgestellte und Bedachte, welches ausgelöst wird.
Die Besinnungen gehen dann von einem Ansatz zum nächsten über, wobei der vorangehende die Gestalt des folgenden vorzugeben beabsichtigt, und in diesem Sinne sind alle Besinnungen Auslösungen, welche Ansätze auslösen, was ich als die Vorgebungssicht der Besinnungen bezeichnen möchte, nach welcher die Besinnungen Vorgaben sind, welche sich das vorgeben, was die Entwicklung der Ansätze vorgibt, woraus sich die weitere Entwicklung ergibt. Diese Entwicklung wird also von den Vorgaben aufgegriffen und zugleich ausgesetzt. Ein Einsetzen findet hingegen nicht statt.

Die Besinnungsbedingungen bilden die Grundlage für die revisionszwänglichen Gefühle, insofern
  • der Ärger daher rührt, etwas geliebtes bei einer Besinnung nicht aufgreifen zu können,
  • die Angst daher, einen Ansatz bei einer Besinnung aussetzen zu müssen, und
  • der Schrecken daher, eine adäquate Haltung nicht aufbauen zu können.
Zu letzterem. Ebenso wie die Adäquanz bestimmt, wie eine Rechtfertigung stattfinden sollte, tut es auch die Haltung, also
  • der Umgang, wie die Ausrichtung,
  • die Vorhaltung, wie die Berücksichtigung und
  • die Bestreben, wie die Rechenschaftgebung,
und wenn wir die Adäquanz als Anpassungsadäquanz verstehen, muß die Haltung ihr entsprechen, denn
  • Umsetzen ist ohne einen Umgang, welcher das Aufrufen der einzelnen Verfahrensschritte steuert, nicht möglich,
  • Begegnen nicht ohne eine vorgehaltene Theorie der Auswirkungen und
  • Befriedigen trivialerweise nicht ohne Bestreben,
wobei alle Teile der Haltung durch das Einsetzen von Abzielungen weiterentwickelt werden.

Wir können also von
  • der Angewiesenheit der Besinnungen auf die Liebe,
  • der Ansatzausgeliefertheit der Besinnungen und
  • der Geforderheit einer adäquaten Haltung
sprechen, und aus diesen Seinslagen heraus beten wir, aus der
  • Angewiesenheit materiell, uns auf die Liebe besinnend, wenn wir zur auf sie angewiesenen Besinnung ansonsten nicht fähig wären, beziehungsweise im Falle des spiegelnden Gebets parallel zu ihr,
  • Ausgeliefertheit funktional, uns auf den Ansatz besinnend (ich schrieb Gefaßtheit, was mittlerweile zur Aussicht wurde, welche dem Ansatz sehr ähnlich ist, aber genau genommen besinnen wir uns auf letzteren), wenn wir die übrigen Mitglieder des Lebenskreises in den Bann des Ansatzes ziehen wollen, und
  • Gefordertheit ideell, uns auf die Anpassungsadäquanz besinnend, um unsere Selbstfestlegung, welche mit ihr beginnt, also
    • die Verpflichtung mit der Umsetzung, an welche sich die Begegnung anschließt,
    • das Gelübde mit der Begegnung, an welches sich die Befriedigung anschließt, und
    • die Anerkennung mit der Befriedigung, an welche sich die Umsetzung anschließt,
    holistisch oder analytisch durch Revidierbares zu unterstützen,
    • die Begegnung durch eine aussetzbare Theorie der Auswirkung (Öffnung),
    • die Befriedigung durch einsetzbare Abzielungen (Angriffspunkte) und
    • die Umsetzung durch aufgreifbare Umstände (Anhaltspunkte),
und damit können wir nun die Frage stellen, wer Gott ist.

Betrachteten wir nur das In den Bann Ziehen des Lebenskreises, stellte sich die Welt in Schopenhauer'scher Weise als sich selbst verzehrender Wille dar. Betrachteten wir nur die materielle Bekräftigung der Liebe, stellte sich Gott in Plotinos'scher Weise als materiell emanierende Idee des Guten dar, und wenn wir die transzendenten Einheiten des Lebenskreises und des (materiellen) Seins verbinden, stellt sich Gott in Philip Kindred Dick'scher Weise als Verwandler einer gestörten Welt zum Guten dar.

In gewisser Hinsicht ist die Unterstützung bei der adäquaten Selbstfestlegung der materiellen Bekräftigung der Liebe vergleichbar, nur daß die gute Haltung auf allen Ebenen bekräftigt wird. Dennoch ändert dies die Auffassung, denn zum ersten bedarf Gott zu ihrer Unterstützung einer allwissenden Intelligenz, und zum zweiten findet weniger eine Verwandlung einer gestörten Welt statt, als die Heißung eines ansatzausgelieferten Bewußtseins, einerseits durch die Grenzen, welche die Liebe zieht, und zum anderen durch die Offenbarung und Annehmbarmachung des Adäquaten.

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