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4. Februar 2024

Zu den verwahrlosenden Folgen des kulturellen Bahnbrechens

Ich möchte in diesem Beitrag einige unverbundene Fäden zusammenführen.

Die Anpassungen an Bildungen, welche als kulturelle Hebel eingesetzt werden, bereiten eine Gesellschaft für die Akzeptanz bahnbrechender Führungsverhältnisse,
  • das Geloben der Freiheit für die Rollen von Gast und Beherbergendem,
  • die Anerkennung der Expertise für die Rollen von Duldendem und Sieger und
  • die Verpflichtung zur Autorität für die Rollen von Rekrut und Inspektor,
und wenn Menschen auf diese Weise geführt werden, werden sie an der Verstetigung der Idealität ihrer Handlungen gehindert,
  • Gäste an Vorausschau, so daß sie opportunistisch werden,
  • Duldende an Versiertheit, so daß sie borniert werden, und
  • Rekruten an Ausgewogenheit, so daß sie chauvinistisch werden,
und indem dies geschieht
  • versanden (vormals verstricken sich) Erlebniskulturen im Kontrollverlust ihrer Bürger über ihre individuellen Erfahrungen,
  • erstarren Repräsentationskulturen, indem sie vor Neuem mangelnden Überblick spendender Haltungen wegen zurückschrecken, und
  • erschöpfen sich Willenskulturen an den Vorhaben ihrer Widersacher.
Letzteres entspricht der Wahrheit, nämlich daß sozialistische Gesellschaften intrigant und rücksichtslos sind, aber der Grund dafür wird nicht hinreichend verstanden. Er beruht letztlich auf der Annahme, daß Menschen in der Lage wären, das beste Vorgehen argumentativ zu bestimmen, was hieße, daß durch einen Dialog jedem das Seine zugewiesen werden könnte, doch über diese Fähigkeit verfügen Menschen nicht, und je weniger, desto mehr Menschen beteiligt sind. Stattdessen kann sich Ausgewogenheit nur dadurch bilden, daß nicht nur jeder seine Argumente vorbringen kann, sondern auch ihnen gemäß handeln, so daß sich an den Früchten, anstatt den Worten, erkennen läßt, was taugt. Statt also im Dialog Ausgewogenheit zu erreichen, wird er zu einer Arena chauvinistischer Machtkämpfe.

Weiterhin betrifft die Verwahrlosung das Bedürfnis nach Delegation,
  • Kontrollverlust über die eigene Erfahrung erzeugt Pseudobürgerlichkeit,
  • mangelnder Überblick Pseudogelehrtheit und
  • parteiische Begünstigung Pseudoprofessionalität (gesellschaftlicher Nutzen im Sinne der Stützung einer Partei).
Es ist möglich, auch unter kulturell bahnbrechenden Regierungen die durch sie verursachte Verwahrlosung vorläufig zu überwinden, aber nur gegen ihren Widerstand. So, noch wandele ich nicht seit 50 Jahren auf dieser Welt, aber bald wird es soweit sein. Ich war im Januar etwas fahrig geworden, hoffen wir, daß es wieder zusammenläuft.

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